Das zweite Leben der Bilder - Found Footage und Archivmaterial im Film
Archivbilder, Filmabfälle und -reste, Amateurfilme, Home Movies, Funde aus dem Internet – längst verworfene oder verloren geglaubte Bilder erwachen zu neuem Leben in einem Kino, das sich fremdem Material bedient, um dieses zu verschieben, umzuschreiben, in neue, autonome Werke zu überführen - und mit dem Pathos des Fragmentarischen zu verführen. Bis in die Anfänge der Kinematographie zurückreichend, erlebt Found Footage erst im Experimentalfilm der 80er-Jahre einen wahren Boom und hält immer mehr Einzug in den künstlerischen Dokumentarfilm wie auch in fiktionale Formate. Keine Gattung, kein Genre ist vor dem Zugriff gefeit: Heute ist die Verwendung von Sekundärmaterial längst zum ästhetischen Standard zur Populärkultur geworden. Das Seminar stellt herausragende Beispiele dieses Verfahrens im Dokumentarfilm und verwandten Gebieten vor. Künstlerische Techniken der Aneignung sollen analysiert, Methoden der Umcodierungen und materialen Transformationen diskutiert werden.
Juliane Großheim
Kontakt: j.grossheim[at]udk-berlin.de (bitte anmelden)
Donnerstag 11 – 14 Uhr
Raum 123
Beginn: 27.04.23
Begrenzte Teilnehmer*innen-Anzahl & Voraussetzung für einen Schein ist die regelmäßige und aktive Teilnahme an dem Seminar.
Nachweis: Fachtheorieschein.