Hommage à Godard. Materialität und Historizität im Essayfilm.
Der kürzlich verstorbene Jean-Luc Godard gilt als der Intellektuelle des Kinos, als Denker im Medium des Films. Er steht für eine Filmtheorie mit filmischen Mitteln und für eine Kritik der Gegenwart in Bildmontagen. Von ihm lernt man, was es heißt, im Ästhetischen zu denken, filmisch Kunst und sogar Malerei zu betreiben oder den Film als Theorie aufzufassen. In seinem Werk, das vom engagierten Film der 1960er Jahre über Fernsehkritik bis zur essayistischen Videokunst reicht, unternimmt Godard nicht nur differenzierte Gegenwartsanalysen, sondern er situiert sich selbst mit seinen Leidenschaften und Passionen innerhalb des Bildgeschehens. Das Seminar folgt einigen Strängen seines Filmdenkens: den Bezügen der Nouvelle Vague zum ethnografischen Film und zur Materialität des Kinos, zu Harun Farockis essayistischer Bildforschung sowie natürlich den visuellen Reisen in die Kunst- und Filmgeschichte.
Kathrin Busch
Blockseminar:
vom 1. bis 4. Dezember im Gutshof Sauen
Auftakttermin: am 11. November um 17h,
Raum: Straße des 17. Juni 118, Raum 207
Anmeldung über: busch[@]udk-berlin.de
Nachweis: Kunst- und Kulturwissenschaft
Literaturhinweise
Volker Pantenburg, Film als Theorie. Bildforschung bei Harun Farocki und Jean-Luc Godard, Bielefeld 2006; Andreas Hamburger et al. (Hg.), Jean-Luc Godard. Denkende Bilder, Gießen 2020; Bert Rebhandl, Jean-Luc Godard. Der permanente Revolutionär. Biografie, Wien 2020; Kaja Silverman/Harun Farocki, Von Godard sprechen, Berlin 1998.
Eine Veranstaltung des DFG-Netzwerks »Anderes Wissen – in ästhetischer Theorie und künstlerischer Forschung« in Kooperation mit Prof. Dr. Knut Ebeling, weißensee kunsthochschule Berlin